14. Oktober 2025
20 Jahre betreute Wohngruppe im Kleinfeld
Seit zwei Jahrzehnten führen die Heime Kriens im Haus Kleinfeld betreute Wohngruppen für Menschen mit einer Form von Demenz. Die Bewohnenden finden hier ein Zuhause, das Pflege, Alltag und Gemeinschaft verbindet.
Vor zwanzig Jahren lancierten die Heime Kriens für die betreuten Wohngruppen im Kleinfeld ein Pflege- und Betreuungskonzept, das sich gezielt an Menschen richtet, die Sicherheit durch individuelle Lebensgestaltung finden. Es basiert auf Wissen über die Geschichte und Sozialisation der Generation, über Herkunft, prägende Erlebnisse und den Krankheitsverlauf jeder Person. Dieses Verständnis bildet die Grundlage für professionelles Handeln – und für eine Begleitung, die den Menschen Halt gibt.
Alltagsgestaltung als wichtiges Element
Im Kleinfeld leben 21 Menschen in drei Wohngruppen mit je sieben Bewohnenden. Tagsüber begleiten jeweils drei Mitarbeitende jede Wohngruppe. Berücksichtigt werden die individuellen Gewohnheiten und die persönliche Art, was den Menschen wichtig ist und wie sie das Leben gestaltet und gemeistert haben. Leitgedanken lauten: «Warum ist der Mensch so, wie er jetzt ist?» und «Die eigene Wichtigkeit stärken – und nicht das Gefühl „Ich bin nichts mehr wert.“» Darum beziehen die Mitarbeitenden die Bewohnenden aktiv ein, lassen sich etwas von ihnen erklären, etwa wie man ein bestimmtes Essen zubereitet oder wie man ein Kleidungsstück wieder flicken kann. Auch wird den Menschen angeboten, bei Tätigkeiten wie beim Tischen oder Einkaufen mitzuhelfen oder im Garten zu arbeiten.
Daheimgefühl vermitteln
Jedes Bewohnerzimmer wird mit Möbeln, Bildern und Erinnerungsstücken zu einem vertrauten Ort. Jede Wohngruppe hat zusätzlich eine gemütliche Stube und eine Küche. Die Räume sind dem Zeitgeist der Bewohnenden entsprechend heimelig eingerichtet. Orientierung geben Uhren mit Gong, ein Kalender mit Tagesspruch und beschriftete Räume. Gleichzeitig bleibt Raum für Freiheit: Die Bewohnenden entscheiden selbst, wann sie aufstehen, frühstücken oder sich zurückziehen und doch gibt es auch eine sicherheitsgebende Tagesstruktur. Auch die Kleidung zeigt die Persönlichkeit – vom Alltagsschurz bis zum Sonntagskleid.
Alltagsnormalität und Gemeinschaft erleben
Wo immer möglich, werden die Bewohnenden in die Tagesstruktur der Wohngruppe mit einbezogen. Feste orientieren sich an regionalen Traditionen und werden gemeinsam vorbereitet. Alltagsnormalität bedeutet auch, die Sinne anzusprechen. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee, das Rascheln beim Gemüseputzen, das warme Wasser beim Abwasch oder das Falten von sauberer Wäsche – all diese Eindrücke erzeugen Nähe zu früheren Lebenswelten. Gemeinsam essen, singen, helfen oder Ausflüge unternehmen – Gemeinschaft ist ein tragendes Element im Kleinfeld. Auch Kurzferien gehören dazu.
Qualität entsteht durch Wissen und Schulung
Jährlich werden die Mitarbeitenden geschult, um den Bewohnenden das Sicherheitsgefühl geben zu können. Die Devise der Heime Kriens ist: Gutes bewirken, statt Gutes tun; das heisst die Mitwirksamkeit der Bewohnenden wird zum Erhalt der individuellen Ressourcen gefördert. Was vor 20 Jahren als innovatives Modell begann, ist heute ein bewährtes Konzept mit Lebensgestaltung und Normalität.
Das Mitwirken im Haushalt schafft ein Gemeinschaftsgefühl.