16. Mai 2025

Herausfordernde Situation trotz Gewinn im Geschäftsjahr 2024

Nach zwei defizitären Jahren ist die Heime Kriens AG im Betriebsjahr 2024 dank einer verbesserten Ertragslage in die Gewinnzone zurückgekehrt. Unter dem Strich resultierte ein Gewinn in Höhe von 863'000 Franken. Die Bettenauslastung konnte leicht gesteigert werden. Finanziell stehen die Heime vor grossen Herausforderungen: der Fachkräftemangel führt zu höheren Lohnkosten, und die sanierungsbedürftige Infrastruktur erfordert Investitionen in Millionenhöhe. Im Neubauprojekt Grossfeld konnte ein wichtiger Meilenstein erreicht werden.

Auch 2024 erbrachte die Heime Kriens AG vielfältige und bedarfsgerechte Aufenthalts-, Betreuungs- und Pflegeleistungen für die Menschen in Kriens. Nach zwei defizitären Jahren konnte die gemeinnützige AG im Eigentum der Stadt Kriens das Geschäftsjahr wieder mit einem Gewinn in Höhe von 863'000 Franken abschliessen, was unter anderem auf eine leicht verbesserte Ertragslage zurückzuführen war. So konnten die Einnahmen aus Pensions- und Pflegetaxen im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 auf knapp 36 Millionen Franken gesteigert werden. Die Heime Kriens profitierten dabei von einer etwas höheren Auslastung der 314 vom Kanton bewilligten Pflegebetten (+0,7 auf 93,7 Prozent).

Anspruchsvolle Situation auf dem Arbeitsmarkt

Das positive Ergebnis darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Heime Kriens wie so viele Institutionen im Schweizer Gesundheitswesen vor grossen strukturellen Herausforderungen stehen. Der Fachkräftemangel führte auch 2024 zu steigenden Personalkosten, im Vergleich zum Vorjahr stieg der Lohnaufwand um 1,26 Millionen Franken, was einer Zunahme von knapp 5 Prozent entspricht. Allein das Temporärpersonal, welches notwendig ist, um die Betreuung und Pflege der Bewohnenden durchgehend zu gewährleisten, schlug mit 1,5 Millionen Franken zu Buche, fast doppelt so viel wie 2023.

«Die Mitarbeitenden sind das Herz der Heime Kriens», sagt Heimleiter Guido Hübscher. «Sie haben auch 2024 hervorragende Arbeit geleistet, Flexibilität gezeigt und mit grossem Einsatz die Betreuung und Pflege auf hohem Niveau sichergestellt. Wir schätzen dieses Engagement und sind unsererseits bestrebt, die Arbeitsbedingungen laufend zu verbessern.» Ausserdem setze man weiterhin auf die Aus- und Weiterbildung eigener Fachkräfte. «Aktuell befinden sich 36 Lernende in Betreuung und Pflege, aber auch in der Küche, Hauswirtschaft, Haustechnik und Administration bei uns in Ausbildung, hinzu kommen 11 Fachpersonen, welche die Weiterbildung zum höheren Diplom Pflegefachperson HF oder Langzeitpflege absolvieren.»

Sanierungsbedürftige Infrastruktur

Herausfordernd präsentiert sich die infrastrukturelle Situation der Heime Kriens. «Bis 2032 rechnen wir für die Erneuerung und Sanierung der Gebäude an den Standorten Grossfeld, Zunacher und Kleinfeld mit einem Investitionsbedarf von 95 Millionen Franken», sagt Guido Hübscher. Das Ausmass des Erneuerungsbedarfs sei unterschätzt worden, als man die Heime 2018 in die Selbständigkeit entlassen habe. Ein substanzieller Aufbau der Reserven sei in den Folgejahren vor dem Hintergrund der Covid-Pandemie, dem Fachkräftemangel und der steigenden Energie- und Betriebskosten nicht möglich gewesen.

Der grösste Teil der erforderlichen Investitionen für die Erneuerung und Sanierung der Gebäude entfällt auf das neue Lebens- und Begegnungszentrum Grossfeld, bei dem mit der Baueingabe im Spätsommer 2024 ein wichtiger Meilenstein erreicht werden konnte. Geplant sind ein Wohnhaus mit 30 2½-Zimmer-Wohnungen für betreutes Wohnen und ein Pflegezentrum mit 8 Wohngruppen für jeweils 7 Personen sowie 24 Pflegestudios. Die neuen Gebäude sollen gestaffelt ab Frühling 2028 bezogen werden können.

Aktuell befinden sich die Heime Kriens gemeinsam mit der Stadt an der Ausarbeitung einer Strategie zur Finanzierung des Investitionsbedarfs. «Für die Stadt Kriens als Eigentümerin der Heime Kriens ist klar, dass es eine Sonderfinanzierung braucht, um die vielfältigen und qualitativ hochwertigen Aufenthalts-, Betreuungs- und Pflegeleistungen für die Menschen in Kriens auch in Zukunft erbringen zu können», so Hübscher.

Neue Kräfte für den Verwaltungsrat

In der strategischen Führung der Heime Kriens AG kommt es zu Veränderungen. Mit der Generalversammlung am 15. Mai 2025 hat Peter Arnold das Verwaltungsratspräsidium übernommen und damit die Nachfolge von Marco Borsotti angetreten. «Wir freuen uns, mit Peter Arnold eine Persönlichkeit für uns gewonnen zu haben, die Kriens und die Heime bestens kennt und im Zentralschweizer Gesundheitswesen hervorragend vernetzt ist», sagt der Krienser Sozialvorsteher Cla Büchi. «Dank seiner langjährigen Tätigkeit in leitenden und steuernden Gremien der Langzeitpflege kennt er die strukturellen Herausforderungen der Branche und weiss, welche strategischen Weichen gestellt werden müssen, um die qualitativ hochstehende Altersversorgung in Kriens auch künftig zu ermöglichen.» Peter Arnold kehrt nach 15 Jahren an jenen Ort zurück, an dem er von 2004 bis 2010 operativ tätig war, während dreier Jahre als Gesamtleiter. «Ich habe die Weiterentwicklung der Heime Kriens stets mit Interesse verfolgt und kenne Themen wie die Erneuerung der Infrastruktur oder den Fachkräftemangel aus eigener Erfahrung», sagt er. «Ich bin überzeugt, meine Kompetenzen und mein Wissen zum Wohle der Krienser Bevölkerung einbringen zu können.»

Mit der Generalversammlung haben überdies Priska Baumeler, Tiziana Meyer Wermelinger, Michaela Schafflützel und Thomas Zimmerli ihre Ämter als Mitglieder des Verwaltungsrats der Heime Kriens AG offiziell angetreten. Sie ersetzen die zum Teil schon länger vakanten Sitze von Luzia Kopp, Karin Bernasconi, Daniel Michel und Dr. Markus Leser. «Wir danken den zurückgetretenen Verwaltungsrätinnen und Verwaltungsräten für ihr grosses und vielfältiges Engagement für die Krienser Bevölkerung im Allgemeinen und die Heime Kriens im Speziellen», sagt Vizepräsident Marco Frauenknecht. «Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit den neuen Mitgliedern die Zukunft der Heime Kriens AG aktiv mitzugestalten.»

Der neue Verwaltungsratspräsident der Heime Kriens AG, Peter Arnold (links), mit dem Sozialvorsteher der Stadt Kriens, Cla Büchi.