24. Mai 2023

Herausforderndes Geschäftsjahr 2022 – geprägt von Fachkräftemangel und steigenden Kosten

Die Heime Kriens AG präsentiert ihren Jahresbericht 2022. Das Geschäftsjahr 2022 wurde – erstmals seit der Verselbständigung der Heime Kriens AG – mit einem Verlust abgeschlossen. Steigende Energiepreise, fehlendes Fachpersonal und Nachwehen von Corona prägten den Geschäftsverlauf. Massnahmen, um den Trend zu höheren Kosten zu stoppen, wurden bereits eingeleitet.

Die zwei externen Pflegewohngruppen Lindenpark und Adagio erweisen sich als gut nachgefragte zukunftsorientierte Wohnform. Mit der Eröffnung dieser zwei neuen Wohngruppen betreiben die Heime Kriens nun insgesamt 314 Plätze. Diese waren im Berichtsjahr zu 94,9% ausgelastet. Das erste Halbjahr startete mit einer Bettenbelegung von nahezu 100% sehr gut. lm zweiten Halbjahr konnten nicht alle vakanten Stellen mit diplomiertem Pflegepersonal besetzt und infolgedessen nicht alle Betten jederzeit in   Betrieb gehalten werden. Guido Hübscher, Leiter Heime Kriens, zeigt sich insbesondere über die Situation im Heim Grossfeld besorgt: «Für das Grossfeld ist die Suche nach neuem Personal herausfordernd. Die veraltete Infrastruktur führt dazu, dass im Grossfeld intensiv pflegebedürftige Bewohnerinnen und Bewohner nicht betreut werden können. Mehrere Krienserinnen und Krienser mussten leider in Heime anderer Gemeinden umplatziert werden.»

Das Gesamtunternehmen verzeichnet einen Jahresverlust von CHF 274‘000.– bei einem Gesamtertrag von CHF 33,2 Mio. (Vorjahr CHF 31,8 Mio.). Der Verlust wird auf die neue Rechnung vorgetragen.

Die Anzahl der Mitarbeitenden lag per Stichtag 31.12.2022 bei 452 (bzw. 328 Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt). Die ausgewiesene Fluktuationsrate ist mit 8,2% erfreulicherweise weiterhin sehr tief. Mit 31 Lernenden, 12 Praktikanten und 5 Studierenden fördert die Heime Kriens AG junge Menschen in ihrer beruflichen Entwicklung.

Vielfältige Kostentreiber

Der Gesamtaufwand von CHF 33,5 Mio. (Vorjahr 31,8 Mio.) stieg um CHF 1,7 Mio. Die Gründe sind vielfältig: Allein der Personalaufwand kletterte um CHF 2,3 Mio. auf knapp CHF 26 Mio. Hauptursache ist der anhaltende Fachkräftemangel. So wurden wegen fehlenden diplomierten Pflegefachpersonen die Assistenzstellen aufgestockt, um den Betrieb aufrechtzuerhalten, was alleine Mehrkosten von CHF 0,9 Mio. verursachte. Zudem mussten fehlende Mitarbeitende teilweise mit Temporärpersonal kompensiert werden, was zu einem Mehraufwand von CHF 1 Mio. führte. Zusatzkosten für die Personalrekrutierung, höhere Energiepreise wie auch die allgemeine Teuerung auf verschiedensten Produkten und Leistungen addierten sich dazu.

Um den Kostenschub zu bremsen, wurden bereits geeignete Massnahmen umgesetzt. Guido Hübscher: «Wir wollen die Einsätze von teurem Temporärpersonal vermeiden und noch intensiver in die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften wie auch in die Förderung des Nachwuchses investieren. Dazu gehört die Ausgestaltung von fortschrittlichen Anstellungsbedingungen: z.B. flexible Arbeitsmodelle für Mitarbeitende mit schulpflichtigen Kindern und eine auf Kollegialität basierende Unternehmenskultur.»

Positiver Ausblick

Mit dem geplanten Lebens- und Begegnungszentrum Grossfeld mitten im Zentrum von Kriens entwickelt die Heime Kriens AG einen zukunftsorientierten Neubau mit möglichst viel Raumflexibilität, um auf Nachfrageveränderungen proaktiv reagieren zu können. Die Planung des Vorprojektes ist in vollem Gange. Verwaltungsratspräsident Marco Borsotti spricht denn auch von einem äusserst anspruchsvollen Projekt: «Die aktuelle Situation mit der veralteten Infrastruktur im Grossfeld ist inzwischen nicht mehr zumutbar – weder für die Mitarbeitenden noch für die Bewohnerinnen und Bewohner.    In den nächsten Jahren entsteht hier ein neues, zeitgemässes Angebot für ältere pflegebedürftige Menschen. Eine besondere Aufgabe ist die Finanzierung des Neubaus Grossfeld, aber auch die dringend nötige Sanierung des Hauses Zunacher 1, das mittlerweile 33-jährig ist.»

Weitere Kennzahlen zum Jahresabschluss sind dem Geschäftsbericht 2022 zu entnehmen.