19. Oktober 2021
Alltagsgestaltung –
Halt am Bahnhof Zunacher
Was geschieht, wenn zwei Bewohner vom Zunacher 1 mit Bezug zur Eisenbahn zu Tischnachbarn werden? Sie fachsimpeln und gehen alsbald ihrer Passion für Eisenbahnen nach.
Erhard Schaub (94) hat in 40 Berufsjahren mehr als eine Million Kilometer als Lokomotivführer zurückgelegt. Sein Tischnachbar im Zunacher ist Karl Walthard (89), ein langjähriger Modelleisenbähnler mit einer grossen, inzwischen liquidierten Anlage. Regelmässig fachsimpelten die beiden Herren während dem Essen über Eisenbahnen. Dabei stellten sie fest, dass Erhard Schaub ein schönes Modell der sechsachsigen SBB-Güterzug-Lokomotive besitzt, aber keine Schienen, um sie fahren zu lassen. Gemeinsam beschlossen sie, um die Lokomotive herum eine kleine Anlage zu bauen. Ein Nachwache-Mitarbeiter sponserte eine Holzplatte bei und darauf kreierten sie mit geschenktem Material eine kleine Eisenbahnanlage im Modellformat – für je einen Personen- und Güterzug, dazwischen der kleine Bahnhof Zunacher samt WC. Der Wunsch nach einem Tunnel bedingte einen Berg darüber. So wurde eine Landschaft aus Styroporplatten zusammengeleimt und mit grüner und grauer Farbe koloriert, ein paar Strassen markiert und mit früher selbstgebauten Modellhäusern und einer Burgruine bestückt. Nun fehlten nur noch definitive Begrünung, einige Bäume und weitere Details.
Inwischen drehen die beiden Loks zur Freude der Mitbewohnenden gelegentlich ihre Runden. Nach Verlangen, versteht sich, nicht nach Fahrplan. Auf die Frage, ob die Anlage nun vollständig sei, schmunzeln beide und sind sich einig: "Bei einer Modelleisenbahnanlage kann man immer noch etwas dazu bauen,"
Von links: Karl Walthard und Erhard Schaub. (Bild: Alfred Gut)