12. Dezember 2020

"Keine Zeit im Jahr kam mir so lange vor wie der Nachmittag vor Heiligabend"

So wie sich ein Baum im Frühling und Herbst ein neues Kleid überwirft, ändert sich auch die Dekoration in den Heimen Kriens mit der Jahreszeit oder mit den Festivitäten. Barbara Zemp erzählt, warum ihr Dekorieren so viel Freude bereitet.

Schon bald ist es wieder so weit, es duftet nach Tanne, Kerzen und Gebäck. Das Thema Winter und vor allem Weihnachten ist für eine Deko-Enthusiastin wie mich ein grosses, wenn nicht gar das grösste Ereignis im Jahr. Ab der Vorweihnachtszeit über den Advent bis hin zum Weihnachtsfest gibt es unzählige Gestaltungs-, Deko- und Bastelideen für Weihnachten, welche nur auf ihre Umsetzung warten.

Die Liebe zum Dekorieren begann in früher Kindheit

Schon als kleines Mädchen liebte ich diese Zeit. Ganz besonders faszinierend fand ich unseren geschmückten Weihnachtsbaum. Keine Zeit im Jahr kam mir so lange vor, wie der Nachmittag vor Heiligabend, wenn wir Kinder kaum erwarten konnten, dass es Abend wurde und das Weihnachtsglöckchen erklang. Das Zeichen, dass wir in die Stube gehen durften, um den geschmückten Baum zu bestaunen. Meine Grossmutter hat diesen immer mit unglaublich viel Liebe dekoriert. Natürlich wurde uns Kindern gesagt, das Christkind käme, um den Baum zu schmücken, weshalb wir jeweils ganz abenteuerliche Kletteraktionen am Obstbaum draussen vor dem Stubenfenster vornahmen, um einen Blick, durch einen vielleicht vorhandenen Spalt der geschlossenen Gardinen zu erhaschen. Mit zwölf Jahren führte mich meine Grossmutter ins Baumschmücken ein. Seit da war dies nun jedes Jahr meine Aufgabe. Am meisten freute ich mich immer auf die strahlenden Augen meiner kleinen Geschwister, wenn sie nach dem Erklingen des Weihnachtsglöckchens die Stube betraten.

"Gibt es etwas
Schöneres, als einem
Menschen einen
kleinen Glücksmoment
zu schenken?"

Auch heute, wenn ich die Dekorationen in den Heimen Kriens gestalte, liegt meine Grundmotivation darin, Menschen zu erfreuen. Höre ich beim Vorbeigehen, wie die Menschen sich an kleinen Details erfreuen oder Dinge sehen, die sie an ihre Kindheit erinnern, freut mich das unglaublich. Gibt es etwas Schöneres als einem Menschen einen kleinen Glücksmoment zu schenken? Natürlich liebe ich das Dekorieren auch für mich selbst. Besonders in der Adventszeit gibt es nichts, was mein Gemüt besinnlicher stimmt, als ein schönes Adventsgesteck zu kreieren, nebenbei einen duftenden Weihnachtstee zu geniessen und dabei den schon traditionellen Frank Sinatra Weihnachtsliedern zu lauschen.

Schauen Sie vorbei

Auch wenn die Tage Mitte Dezember, wenn das Dekorieren des Christbaums ansteht, sehr lange werden und ich von meinen Helferinnen viel Unterstützung beim Baumschmücken erhalte, so liebe ich besonders die Abende. Denn wenn schon fast niemand mehr sich im Erdgeschoss aufhält und das Haus langsam still wird, spiele ich ganz nach meinen Kindheitstraditionen Christkind und schmücke den grossen Tannenbaum in der Cafeteria bei sanften Weihnachtsklängen. Nur dass bei mir die Gardinen nicht gezogen sind und alle willkommen sind, einen gemütlichen Weihnachtsmoment zusammen zu geniessen.

 

Weihnachtsbaum im Zunacher.